Berichte 2024

FRANZÖSISCHE PARLAMENTARIER ZU BESUCH IN BONN, 21.04.2024

Im Vorfeld des Staatsbesuchs von Präsident Emmanuel Macron in Deutschland Ende Mai reiste am Sonntag, 21. April, eine kleine Delegation der Französisch-Deutschen Parlamentariergruppe in der Nationalversammlung zu einem dreitägigen Besuch bei ihren Freunden des Bundestags. Auf Einladung der Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Parlamentariergruppe im Bundestag, der FDP-Abgeordneten Nicole Westig aus Bad Honnef, begann der Besuch in Bonn. DFG-Präsident Detlef Puhl und der Präsident der VDFG, Jochen Hake, waren eingeladen, die Parlamentariergruppe an ihrem ersten Tag zu begleiten.

Nicole Westig empfing den Vorsitzenden der französischen Parlamenteariergruppe, Sylvain Maillard, der zugleich Fraktionsvorsitzender der Macronisten-Fraktion „Renaissance“ ist, Brigitte Klinkert, ebenfalls von „Renaissance“, die Co-Vorsitzende der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung, und die Abgeordnete Nathalie Serre von der „Gaullisten“-Partei „Les Républicains“. Vertreter der Oppositionsparteien „La France Insoumise“ und „Rassemblement National“ hatten kurzfristig abgesagt. Neben Nicole Westig nahm am Sonntag der Bundestagsabgeordnete Matthias Birkwald (Die Linke) aus Köln die Gäste in Empfang. Auch Frankreichs Generalkonsul in Düsseldorf, Dr. Etienne Sur, begleitete die Abgeordneten seines Landes an ihrem ersten Besuchstag in Deutschland.

Die Delegation begann ihren Besuch mit einer Führung durch das Haus der Geschichte und dann durch das Wohnhaus Konrad Adenauers in Rhöndorf samt der dazu gehörenden Ausstellung, die besonders das enge Verhältnis des ersten Bundeskanzlers zum  damaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle herausstellt. Vor den Statuen der beiden Staatsmänner im Garten des Hauses ließ sich die Delegation dann auch gern fotografieren. Ein gemeinsames Abendessen auf dem Petersberg gab den Vertretern der DFG und der VDFG Gelegenheit, ihre Kontakte zu den für das „Deutsch-Französische“ maßgebenden Abgeordneten zu stärken.

Am Montag besuchten die Abgeordneten noch die Firma Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG in Swisttal. Dann flogen sie nach Berlin, wo sie ein umfangreiches Programm erwartete.  Dazu gehörten Gespräche mit dem Staatsminister Tobias Lindner (AA) und dem Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Hitschler (BMVg),ebenso wie mit  Mitgliedern des Verteidigungsausschusses sowie, vor allem, des Ausschusses für EU-Angelegenheiten. Zu Beginn wurden sie von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki empfangen. Den Abschluss bildet ein Gespräch beim französischen Botschafter in Berlin, François Delattre. Ausserdem standen Gespräche bei den Berliner Wasserbetrieben auf dem Programm. Eine Mischung also aus sicherheits- und europapolitischen sowie umweltpolitischen Themen, die von großem Interesse für unsere beiden Länder sind.

Hier sei noch daran erinnert, dass die VDFG bei ihrem Jahreskongress 2022 in Dortmund der Deutsch-Franazösischen Parlamentarischen Versammlung den Elsie-Kühn-Leitz-Preis verliehen hatte, den u.a. auch Brigitte Klinkert mit in Empfang nehmen konnte. Brigitte Klinkert wird auch auf dem 68. binationalen VDFG/FAFA-Kongress im Oktober in Landau mitwirken. DP



REGIONALKONFERENZ DER DFGen NRW IN BONN; 20.4.2024

Nach mehrjähriger Pause haben sich die DFGen in NRW am 20. Arpil wieder zu ihrer Regionalkoferenz getroffen – dieses Jahr in Bonn. Fast 40 Teilnehmer aus allen Ecken des Landes haben sich im Robert-Schuman-Saal des institut Français in Bonn versammelt, um sich mit Fragen der Jugend- und der Kulturarbeit zu beschäftigen. Dazu gehörte auch das schwierige Thema des Spracherwerbs. VDFG-Präsident Jochen Hake, selbst Westfale, gab uns die Ehre, sowie der Generalkonsul Frankreichs in Düsseldorf, Dr. Etienne Sur.
Der Zufall wollte es, dass sich gleichzeitig in einem anderen Raum des Institut Français eine Reihe von Jugendbotschaftern und -botschafterinnen des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) trafen, so dass einige von ihnen an einem Teil unserer Konferenz teilnehmen und ihre Expertise einbringen konnten. Eine konkrete Botschaft in diesem Zusammenhang war: Die „JuBos“ sind gern bereit, in Schulen zu gehen und dort, wenn eine entsprechende Entscheidung ansteht, dafür zu werben, Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen. Eine direkte Ansprache an Schülerinnen und Schüler, die vor einer solchen Entscheidung stehen, könne oft den Ausschlag geben, legten sie dar.
Unser VDFG-Vorstandsmitglied Jonathan Spindler als junger Geschäftsführer des Partnerschaftsverbands Rheinland-Pfalz/Burgund-Franche Comté und der Präsident des Deutsch-Französischen Jugendausschusses (DFJA), Jonas Haaß, haben anhand zahlreicher Beispiele aus ihren Tätigkeiten gezeigt, wie unsere Arbeit mit Vertretern der jüngeren Generation funktionieren kann: Intergenerationelles Forum im Vorfeld der Jahreskongresse, intergenerationeller Apéro per Zoom, etc. (http://Users/Puhl/Downloads/Präsentation SPINDLER 20.04.24 Bonn.pdf) https://attachment-download.gmx.net/mailbox/primary/Mail/20f36cac-1966-4650-8169-cf82dfd712c1/1713721675132336506/Attachment/MF8x Frankreichs Generalkonsul in Düsseldorf, Dr. Etienne Sur, trug eine doppelte Botschaft vor. Einerseits treffe er bei seinen zahlreichen Reisen durch das Land auf sehr starkes Engagement und ausgezeichnete Zusammenarbeit mit französischen Einrichtungen und Gruppen. Von daher bleibe festzuhalten, dass die deutsch-französische Zusammenarbeit auf einer fester Grundlage in der Zivilgesellschaft basiere. Dazu leisteten die DFGen einen hervorragenden Beitrag, für den er sich im Namen Frankreichs bedankte. Andererseits bleibe das Thema Spracherwerb ein äußerst schwieriges Thema; die Zahl der Franzosen, die deutsch lernen und der Deutschen, die französisch lernen wollen, nehme weiterhin ab, dabei sei doch der Spracherwerb des Partnerlandes eine Grundvoraussetzung für umfassendes Verständnis der Kultur. Beide Seiten würden nicht aufhören, nach neuen Formaten und Möglichkeiten zu suchen, diesen Trend umzukehren.
Aus der Praxis des Sprachunterrichts berichteten Annette Görgen, Französisch-Lehrerein aus der DFG Duisburg, sowie der Schulleiter des bilingualen Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Bonn, Frank Langner und Schülerinnen und Schüler diese Schule. Sie vermittelten u.a. die Erkenntnis, dass es nicht nur dauerhafter pädagogischer Bemühungen bedarf, um bei Schülern und Eltern für den Erwerb der französischen Sprache (in Deutschland) zu werben, sondern auch administrativer Unterstützung seitens der Schulbehörden, um den engagierten Lehrerinnen und Lehrern diese Arbeit zu erleichtern, wenn nicht sogar überhaupt erst möglich zu machen, und natürlich auch der dazu notwendigen finanziellen Mittel, um Austausche zu ermöglichen. Vor allem eigenes Erleben, persönliche Kontakte und nicht zuletzt Spass am Erlernen einer schönen Sprache könne die Attraktivität des Französischen in Deutschland (und des Deutschen in Frankreich) erhöhen, lautet der Appell aus der Praxis.
Zum Ende gab Jochen Hake einen Überblick über die Aktitiväten der VDFG im vergangenen Jahr und konnte vor allem darauf veweisen, dass angesichts einer gesamtpolitisch eher schwierigen Lage („der deutsch-französische Motor stottert“, Schließung von Goethe-Instituten in Frankreich, bevorstehende Europawahl bei Erstarken nationalistischer Parteien) die Stimme der VDFG in Berlin zunehmend Gehör findet. Zur nächsten Regionalkonferenz NRW will 2025 die DFG Paderborn einladen.

DP

(vlnr) Jochen Hake (Präsident VDFG), Dr. Etienne Sur (Frz. Generalkonsul Düsseldorf), Detlef Puhl
Bild:  Hake