Besuch im Haus Adenauer

Deutsch-Französisches Haus

Rede von Botschafter Maurice Gourdault-Montagne

anlässlich des 58. Jahreskongresses der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften Bonn, den 13. September 2013

AMBASSADE DE FRANCE EN ALLEMAGNE

Pariser Platz 5 - 10117 Berlin

Tel.: 030-590 03 90 00

 

Sehr geehrte Frau Ministerin, liebe Frau Dr. Angelica Schwall-Düren,

sehr geehrter Herr Landrat des Rhein-Sieg Kreises, lieber Herr Frithjof Kühn, sehr geehrter Frau Bürgermeisterin Kapel,

sehr geehrter Herr Präsident der VDFG für Europa, lieber Herr Fritz,

sehr geehrter Herr Herth Président de la FAFA pour l’Europe, cher Monsieur Herth,

sehr geehrter Herr Präsident der DFG Bonn-Rhein-Sieg lieber Kollege und Freund Herr Jess,

sehr geehrter Herr Dr. Müller-Solger,

meine sehr geehrten Mitarbeiter der DFG aus ganz Deutschland, et mes chers amis membres de la FAFA pour l’Europe,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

mes chers compatriotes, je vous salue tout particulièrement et je vous félicite d‘être venus. Je vous remercie. Cette année en Allemagne, je parlerai allemand.

Der Freundschaft wird man nie müde. Im Laufe der Zeit wird sie sogar ein unentbehrliches Gut, das uns süchtig machen kann! Das ist doch nicht neu, also lassen Sie mir bitte ein schönes Gedicht, das ich vor kurzem entdeckt habe, vorlesen:

Ja, nun weiß ich deinen holden Namen. - / Welch ein Nektar! welch ein Zaubertrank! -/ Alle, die, o Freundschaft, zu dir kamen, / Trinken deinen Becher lebenslang; / Trinken Lust und seliges Vergessen/ Aller Übel, aller ihrer Qual.

Diesen Nektar, wie die Dichterin Karoline Rudolphi ihn 1777 beschrieb, diesen Nektar der Freundschaft kosten Deutschland und Frankreich jetzt schon seit 50 Jahren! Die tiefgreifende Freundschaft, die unsere beiden Länder, unsere beiden Völker und unsere beiden Schicksale seit 50 Jahren verbindet, diese Freundschaft also, die zum Grundstein Europas geworden ist, ist der Grund, warum wir uns heute hier versammelt haben. Und es ist mir eine Ehre und eine Freude, heute hier im Zeichen des deutsch-französischen Jahres auf dem 58. Jahreskongress der VDFG zu Ihnen sprechen zu dürfen. Ich war schon mit Ihnen vor zwei Jahren in Kiel, und es freut mich sehr, Sie hier in Bonn wiederzusehen.

Ich komme immer wieder gerne nach Bonn. Damals als junger Diplomat, durfte ich am 3. Oktober 1990 auf dem Marktplatz mit den Bonner Einwohnern die Wiedervereinigung bejubeln. Als ich erneut nach Deutschland berufen wurde, war es selbstverständlich dieses historische Ereignis, an das ich mich als erstes erinnerte. Im Lichte dieses historischen Meilensteins lässt sich die Strecke ermessen, die wir Deutsche und Franzosen, wir Europäer, seit dem Ende des Krieges zurückgelegt haben. Und so feierte Staatspräsident Mitterrand 1990 mit diesen Worten die Wiedervereinigung Deutschlands: „Heute spüren wir ganz deutlich, dass wir eine neue Stufe erreichen, die wir Geschichte nennen werden und die uns in Zukunft auf einen Weg führen wird, von dem wir nie zu träumen gewagt haben, selbst wenn wir den Mut hatten, ihn uns vorzustellen. Nichts war möglich und nichts wäre möglich gewesen ohne die deutsch-französische Aussöhnung“.

Ohne die deutsch französische Aussöhnung, das heißt, ohne die deutsch- französische Freundschaft, die durch den Elysee-Vertrag besiegelt wurde, wären wir heute nicht da wo wir sind. Vor 50 Jahren unterzeichneten Staatspräsident de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer diesen historischen Vertrag - zwei herausragende Staatsmänner, zwei Widerstandskämpfer, zwei Humanisten, die trotz des Schreckens zweier Weltkriege ihren Idealen und ihren gemeinsamen Werten treu geblieben sind. Vor kurzem haben Staatspräsident Hollande und Bundespräsident Gauck das Erbe dieser beiden Männer mit neuem Leben erfüllt und gemeinsam in Oradour-sur-Glane bewiesen, dass unsere Freundschaft sogar an Zerwürfnissen und Gräueltaten wachsen kann. Wir haben alle gestern den Bundespräsidenten hören können, dessen Worte uns erfreut und erhoben haben.

Unsere Freundschaft ist am 22. Januar 1963 aber nicht einfach so aus dem Nichts entstanden - und dessen sind Sie sich sehr wohl bewusst. Diese Freundschaft hätte ohne die tiefe kulturelle Affinität und die gemeinsam erkämpften Werte der Freiheit und der Menschenwürde, die bereits über Jahrhunderte hinweg unsere beiden Länder verbinden, nicht entstehen können. Vor allem hätte sie nicht ohne das tägliche Engagement von Frauen und Männern, von Bürgerinnen und Bürgern weder entstehen noch fortbestehen können. Es brauchte außerordentlich mutige Menschen, damit aus den Wunden unserer gemeinsamen Geschichte das Wunder der Freundschaft erblühen konnte. Denn Freundschaft, „dies hohe, dies himmlische Gut“, wie der Dichter Otto Weddigen einst schrieb, ist das Gemeingut aller, und es ist denen zu verdanken, die zu seiner Herausbildung und seinem Fortbestand beigetragen haben. „Wir verbünden keine Staaten, wir einigen Menschen“ erklärte Jean Monnet im Jahre 1952. Das hat gestern Herr Juppé schon zitiert.

Und das hatten auch die Gründerväter wohl im Sinn, als sie den Vertrag unterzeichneten: Denn die vertraglich festgelegte Methode der Zusammenarbeit stützt sich auf den guten Willen der Bürgerinnen und Bürger, und auf eine Vielfalt an Netzwerken unter ihnen. Was wäre denn ein Freundschaftsvertrag zwischen zwei demokratischen Ländern ohne die Zustimmung und das unermüdliche Engagement der Völker sonst wert? „So wie die Nation ein Plebiszit ist, das sich jeden Tag wiederholt – das sagte er nach Renan –, so ist die Freundschaft etwas, das jeden Tag durch neue Freundestat neu begründet werden muss“ schrieb Carlo Schmid im Jahr der Unterzeichnung des Vertrags. Und genau diese tägliche Neubegründung unserer Freundschaft haben wir Ihnen, meinen Damen und Herren, zu verdanken. In dieser Hinsicht sollen wir auch der Frage der Sprache und der Vertrautheit zur Kultur mit besonderer Sorgfalt nachgehen: Denn die gegenseitige Verständigung zwischen beiden Partnern ist eine unverzichtbare Voraussetzung für das Vertrauen zwischen unseren beiden Völkern. Deshalb freue ich mich besonders, dass ein Atelier dieses Kongresses sich mit diesem Thema befassen wird.

Ein solcher Zaubertrank wie die deutsch-französische Freundschaft ist heute und für die Zukunft unentbehrlicher denn je: Denn unser großes europäisches Projekt, in dessen Dienst unsere Freundschaft immer gestanden hat, erfährt derzeit eine Vertrauenskrise. An der Europäischen Union wird in jedem Land gezweifelt, und für die Jugend gelten Europa und der Frieden in Europa allzu oft als feste Errungenschaften. Und das zu Recht, denn diesen Frieden haben die Kriegsgeneration und wir selbst, die Nachkriegsgeneration, für den Nachwuchs errungen! Für uns war die Erinnerung an die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und der daraus erwachsene Wille den Frieden zu sichern, den wir bereits von der älteren Generation geerbt hatten, immer eine treibende Kraft - die auch mit sich tiefe Emotionen trug. Und somit war der Wille, den Frieden dauerhaft zu sichern, immer präsent, und die Kraft, die uns vorwärtstrieb, schöpften wir aus dem Wunsch, dass dies „Nie wieder“ geschehen dürfe. Die Herausforderungen, die wir heute zu meistern haben, sind Zeichen und Beweis dafür, dass alles, was wir bis zu diesem Tag unternommen haben, ein eindeutiger Erfolg war! Nicht zuletzt ist eben genau dieser Erfolg 2011 vom Nobelpreiskomitee anerkannt worden. Unsere Pflicht ist es aber auch, die Erinnerung daran zu pflegen, damit unsere Geschichte nie in Vergessenheit gerät, und damit sich unsere Jugend den Wurzeln ihrer Geschichte sehr wohl bewusst ist. Wie Staatspräsident Hollande es bekräftigt hat, „der Friede, wie die Demokratie, sind keine endgültigen Errungenschaften. Denn Völker wie jeder Einzelne müssen alles in jeder Generation wieder aufs Neue erwerben“. Dessen sollen wir uns besonders bewusst bleiben. Diese Aufgabe ist umso wichtiger, als das kommende Jahr im Zeichen des 100. Jahrestages des 1. Weltkriegs steht: die Erinnerung an dieses Konflikt wird Anlass dazu sein, hervorzuheben, wie aus einem globalen Zusammenbruch Europas unsere Freundschaft und ein toleranter Zusammenhang entstanden ist, und das unserer Freundschaft innewohnendes Versprechen nochmal zu betonen: das Versprechen, und ich zitiere Staatspräsident Hollande, „unserer Jugend eine Zukunft zu bieten“. Wenn die Erinnerung an die Vergangenheit der heutigen Jugend ferner liegt, weil sie dazu kein direkter Zugang hat, jedoch ist sie emotionsfähig und eben das wollen wir vermitteln: die Emotionen, die diejenigen unserer Eltern waren, als der Krieg zu Ende kam, die unsrigen, als Deutschland wiedervereinigt wurde, und als der Weg für einen andauernden Frieden in Europa sich öffnete! Dieselben Emotionen also, die Staatspräsident Hollande und Bundespräsident Gauck in Oradour-sur-Glane beim Gedenken des Massakers und durch die Umarmung der überlebenden gezeigt haben: tief menschliche Emotionen, die auch mit sich Hoffnung tragen.

Der neue Kampf für ein Europa der Versöhnung, der Gerechtigkeit, der Toleranz und der Vielfalt hängt von unserem, und erst recht Ihrem Engagement ab. Diese Werte haben Sie seit der Gründung der DFG und der Associations Franco-Allemandes mit Mut und Entschlossenheit getragen. Heutzutage sind die vorliegenden Herausforderungen genau so groß. Die Erfahrung der deutsch- französischen Freundschaft ist ein wesentlicher Vorteil. Ich weiß, dass Sie dazu beitragen werden, diese Herausforderungen zu meistern. Heute ist Ihre Aufgabe, meine Damen und Herren, die Zukunft der DFGs und daher unserer Freundschaft zu versichern. Es kommt Sie an, die DFGs zu verstärken, zu vertiefen, zu erneuern und zu verbreiten. Haben wir Mut, und bleiben wir tüchtig, wie wir es immer waren, damit der Nachwuchs in 50 Jahren das Fortbestehen unseres gemeinsamen Werkes feiern wird, damit die Jugend ihr Blick auf Ihren nie nachlassenden Einsatz mit Stolz und Dankbarkeit richten kann.

Es lebe die deutsch-französische Freundschaft, vive l’amitié franco-allemande, Es lebe die deutsch-französische Jugend, vive la jeunesse franco-allemande,

Es lebe die Vereinigung der deutsch-französischen Gesellschaften für Europa, vive la FAFA pour l’Europe!

Eröffnung Kongress

Ehemaliger Plenarsaal des Deutschen Bundestages, Fr. 14.09.2013

Französischer Chor

Jugendseminar zum Jahreskongress der VDFG und FAFA 2013 in Bonn

11.-15. September 2013

Die Gespräche im Plenum am Mittwochnachmittag und Donnerstagmorgen:

 

Die Organisatoren des Jugendseminars, Nina Taillandier und Agnes Simon, und der Referent des Jugendseminars Harald Weber briefen die Teilnehmer über die Inhalte des Jahreskongresses.

Die 17 französischen und deutschen Teilnehmer des Jugendseminars haben eine Menge Ideen. Zu Beginn noch etwas verschüchtert, warten sie nur auf den Startschuss, um ihre Gedanken los zu werden.

Kärtchen sollen dazu verhelfen, die vielen Gedanken logisch zu sortieren.

Es kommen eine Menge Kärtchen zusammen: „Was erhoffen wir uns vom Kongress?“, „Wo möchten wir hin?“, „Was wollen wir bewirken?“ sind zentrale Fragestellungen.

Am Ende steht ein großes Cluster an Ideen. Es zeigt, dass sich die Jugend einen intensiveren Dialog zwischen den Generationen wünscht, um im Gegenzug zu ihrer eigenen Initiative und ihrem Engagement von den Erfahrungen früherer Generationen profitieren zu können (Bild 1308).

„Zukunftsvisionen“, „Impulse“, „Dynamik“ sind nur drei Stichpunkte, die darauf verweisen, dass die junge Generation einen Schritt weiter gehen möchte. Wohin nach 50 Jahren Elysee-Vertrag? Wo sehen wir uns in Zukunft? – Was als nächstes kommt, sind konkrete Projektideen.

Auch die Präsidenten der VDFG und FAFA statten dem Jugendseminar einen Besuch ab. „Ihr seid eine tolle Gruppe“, lobte Gereon Fritz von der VDFG.

Der angeregte Austausch zog sich auch in die Pausen hinein. Jede Minute wurde effektiv genutzt.

Friederike Fisch ist mit 18 Jahren eine der jüngsten Teilnehmerinnen des Jugendseminars. Es ging aufwärts bis 29.

Wenn es um die eigene Position geht, kann jeder etwas sagen. Hier ging es um das Thema : Was will ich?

Die jungen Leute wollten bei jedem Atelier dabei sein. Da fiel die Auswahl nicht leicht.

Natürlich kam der Spaß in dem Workshop nie zu kurz. Es wurden Anekdoten ausgetauscht und viel gelacht…manchmal entdeckte man im interkulturellen Vergleich sogar neue Seiten an sich.

Von Zeit zu Zeit wurden die Diskussionen aber auch ernster. Dann ging es um Grundprinzipien und um das Eingemachte. Doch in den wesentlichen Punkten war man sich immer einig: Wir wollen was erreichen und können das auch.

 

Empfang des Bundespräsidenten Joachim Gauck (Donnerstagabend):

 

Die Vorfreude auf ein Treffen mit Bundespräsident Joachim Gauck ist groß. Er will die Jugend treffen, er soll die Jugend treffen, und zwar eine sehr entschlossene, die sich für ihn an diesem Abend besonders schick gemacht hat.

Die Teilnehmer des Jugendseminars finden Platz…. Wo?... Mittendrin!

Der Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RDRE).

Die VertreterInnen der VDFG und FAFA von Jugendseite nehmen vorne Platz.

Ein Foto mit dem Bundespräsidenten ist ein Muss, hat er doch in seiner Rede die Belange der Jugend besonders betont.

 

Podiumsdiskussion:

 

Für die Podiumsdiskussion dürfen zwei der jungen Teilnehmer des Kongresses zum ersten Mal auf der Bühne Platz nehmen. In einem allerseits anregenden Gespräch plädieren Michaela Drost und Antoine Clément für mehr Partizipation der Jugend und einen intergenerationellen Austausch gegen den Mitgliederschwund. Ihre Vorschläge kommen beim Publikum gut an.

Michaela Drost aus Bottrop/Münster und Antoine Clément aus Paris.

Es ist eine anregende Diskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und den Medien. Die jungen Leute finden immer ein passendes Argument und die Menge freut sich.

Spontan haben die beiden entschlossen, in der jeweilig anderen Landessprache zu diskutieren. „Wir wollen die deutsch-französische Freundschaft leben“, begründet Michaela Drost.

 

Gemeinsame Mitgliederversammlung am Samstagmorgen:

 

In der gemeinsamen Mitgliederversammlung der VDFG und FAFA stellen die Teilnehmer des Jugendseminars die Ergebnisse der Ateliers in einem kleinen Arbeitsbericht vor. Hier lauschen sie noch gespannt aus dem Publikum.

Die Diskussionen reißen nicht ab…auch beim entspannten Kaffee in der Pause nicht. Die jungen Leute haben sich viel zu sagen.

 

Besichtigung des Adenauer-Hauses am Samstagnachmittag:

 

Ein Teil der Kongressteilnehmer besichtigt das Wohnhaus Konrad Adenauers. Unter ihnen auch die jungen Leute des Jugendseminars, die wie alle den Geschichten des Touristenführers gespannt zuhören.

Der intergenerationelle Austausch beginnt schon beim gemeinsamen Interesse für die Technik, hier mit Handy und Digitalkamera. Im Hintergrund: Das ausgelagerte Büro Adenauers.

Das Wohnhaus Adenauers.

Und zum Schluss noch ein Erinnerungsfoto mit den Berühmtheiten de Gaulle und Adenauer, denen sie diese außergewöhnlich Freundschaft zu verdanken haben. Leider nur aus Gusseisen…

 

Abendgala am Samstag:

 

Schick in Schale geworfen machen sich die Teilnehmer des Jugendseminars auf zur Abendgala.

Und zur Feier des Tages war auch ein Glas Prosecco erlaubt. Sie stoßen an auf ein gelungenes Wochenende…

…und hoffen, schon im nächsten Jahr bei einem weiteren Kongress in Dijon dabei sein zu können (1694). Sie wollen wieder ein Jugendseminar in die Wege leiten, um das nächste Kapitel in der deutsch-französischen Freundschaft aufzuschlagen.

September 2013, Fotostrecke und Bericht von Michaela Drost

 

Compte rendu de l’atelier 3 du congrès de Bonn

12-15 septembre 2013

Petit glossaire :

DFA =UFA = Deutsch-franz.Hochschule = Université franco-allemande

RGRE= CCRE =Rat der Gemeinden und Regionen Europas = conseil des communes et régions d’ Europe

SFA=DFS = Secrétariat franco-allemand = Deutsch-franz. Sekretariat

AFA=DFG= association franco allemande =Deutsch-franz. Gesellschaft


Reinhardt Sommer et Madeleine Schmeder dirigeaient cet atelier

Monsieur Sommer est le président de la commission franco-allemande au sein de du conseil des communes et régions d’Europe

Madame Schmeder est vice-présidente de la FAFA.

Les experts:

• le Dr. Klaus Nutzenberger (directeur du département Europe de l’union des villes et communes allemandes / Deutsche Städte- und Gemeindebund,)

• le professeur Patrice Neau (président de l’université franco-allemande)

• Sabine Rebstock (déléguée du secrétariat franco-allemand pour l’échange et la formation professionnelle).

M. Nutzenberger présente le RGRE–CCRE qui sert de plateforme en France et en Allemagne pour 2.200 jumelages. Cette plateforme coordonne les différents jumelages, les aide à démarrer et met à leur disposition des listes de personnel. Selon M. Nutzenberger le RGRE souhaite élargir ses thèmes de discussion. Quelqu’un dans le public pose la question de savoir comment motiver les jeunes pour les jumelages. Du public fuse la remarque qu’il serait peut être mieux, au lieu ou en complément des jumelages de se rencontrer et de travailler ensemble sur des thèmes communs. M Nutzenberger est d’avis que les institutions qui organisent les échanges sont indispensables. Mais celles-ci pourraient créer plus d’offres en ce qui concerne les projets et les thèmes. Un jeune Français, Romain Galati, évoque une association de jeunes pour les jeunes dont le but est que les jeunes organisent des projets communs dans le contexte franco-allemand. Une jeune allemande du public, Friederike Fisch, raconte une expérience personnelle : Elle a voulu faire un stage dans une ville française qui n’est pas la ville jumelée avec la sienne. Elle a contacté la DFG qui lui a dit que les bourses de stages proposées par l’OFAJ étaient réservées aux habitants de la ville jumelée, ce qui est dommage.

Le professeur Patrice Neau présente ensuite l’université franco-allemande UFA :

Elle a été fondée en 1999 et se compose d’un réseau d’universités qui offrent des cursus bi- ou tri- nationaux. Ceux-ci sont initiés et validés par l’UFA. A côté des études les étudiants ont aussi la possibilité, grâce aux réseaux de contacts de l’UFA, d’être aidés pour leur entrée dans la vie active. Pour l’UFA il est important d’être connue et d’avoir des contacts avec les classes de terminale et particulièrement les classes d’Abibac (=Abitur/Bac franco-allemand). Des jumelages d’universités pourraient naitre grâce aux jumelages et vice-versa, comme c’est le cas avec Dijon et Mayence. D’autres pays tiers pourraient profiter de ces partenariats et être embarqués dans le même bateau grâce à l’effet d’entrainement du travail franco-allemand.

Madame Rebstock présente le SFA qui existe depuis maintenant 33 ans dans le cadre des échanges dans le domaine de la formation professionnelle entre allemands et français. Des visites réciproques de groupes de 12 personnes environ sont initiées et organisées par le SFA. 200 institutions françaises et allemandes ont déjà bénéficié de cette offre. Ce sont principalement des écoles professionnelles, des entreprises, des chambres de commerce ou d’industrie et des associations. La condition pour les jumelages et les échanges de jeunes dans le domaine professionnel est d’avoir des contenus communs.

La discussion a porté ensuite sur les possibilités d’intensifier les coopérations entre les jumelages et les DFG, mais il est apparu que leurs préoccupations sont de nature différente, ce qui s’explique par leurs buts d’origine.

Dans l’avenir il faudrait donc trouver des thèmes qui puissent être abordés en commun. Dans ce but l’orientation culturelle des DFG doit s’adapter aux préoccupations communales des jumelages. Comme exemple, on peut citer les AFA en France qui sont davantage orientées vers le travail local que les DFG. Du côté des DFG il faut une ouverture plus grande sur les thèmes communaux et en même temps une adaptation réciproque des deux institutions à des thèmes qui ne se recouvrent pas toujours.

L’implication des communes dans les activités des DFG contribuerait au soutien des jumelages qui sont souvent confrontés à des charges pesantes.

L’appel lancé aux DFG dans cet atelier est de ne pas s’isoler dans le cadre d’une association séparée, mais de se rapprocher des associations communales et de collaborer avec elles. C’est aussi une bonne possibilité d’orienter les DFG vers l’avenir de façon à toucher aussi les jeunes.

Pour la coopération concrète avec l’UFA on trouve déjà de bons exemples. Par ex. le centre culturel de Nantes, qui a été fondé par les comités de jumelage, l’UFA, et les AFA locales, apporte aux étudiants de nombreuses possibilités de stages et d’activités culturelles. Nantes travaille en étroite collaboration avec sa ville jumelée, Sarrebruck.

Les étudiants devraient être mieux informés du travail des DFG dans leur ville. Pour ce faire on pourrait imaginer des actions qui seraient proches de leurs études et de leurs préoccupations. Le réseau des UFA doit devenir un relais d’information pour les étudiants. Les DFG et AFA de leur côté peuvent s’adresser aux entreprises et aux institutions comme par ex. aux bibliothèques municipales pour s’ouvrir davantage aux étudiants.

Le travail du SFA est très apprécié, par les villes comme par les établissements professionnels.

Si les jumelages aident à trouver des partenaires, ils pourraient être utilisés de façon encore plus efficace grâce à la plateforme citée ci-dessus. Avec son aide il serait plus facile d’échanger et de compléter les contacts entre jumelages et DFG et AFA.

De plus le SFA souhaite s’appuyer sur les DFG et AFA pour faire mieux connaître les échanges dans le cadre de la formation professionnelle, car beaucoup ne sont pas au courant de cette possibilité.

Cela représente une grande chance pour l’intensification des jumelages, car grâce à l’échange, on noue des contacts et les jumelages des villes sont renforcés.

Par Anna Wilhelm, Frédérique Frisch, Miriam Balthazar Sabine Schuster

Kongress Sonntag